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Fragen zu Haltung und Pflege von Goldfischen

Goldfish that are well kept and properly fed will remain sursprisingly free from diseases, enemies and parasites.

(Hervey & Hems, 1948)

Die sich zu Haltung und Pflege ergebenden Fragen sind oft eng verbunden mit Fragen, welche direkt Goldfische betreffen. Eine saubere Trennung zwischen Fischfragen und Haltungsfragen ist nicht immer einfach. Wer seine Frage hier vermißt, findet sie vielleicht auf der vorhergehenden Seite Fragen zu Goldfischen.

Übersicht:




 

?  Was tun, wenn kein Platz (oder Geld) für ein
  großes Aquarium vorhanden ist?

!Sie halten in einer Etagenwohnung auch kein Pony.
Komischerweise fragt bei Pferden niemand, ob es nicht auch eine Nummer kleiner ginge, ob denn unbedingt ein Stall erforderlich wäre, oder ob es nicht auch ein Gartenschuppen tun würde. Bei Fischen dagegen gibt es immer wieder Beschwerden gegenüber denjenigen, die Ratschläge für eine artgerechte Haltung geben. Es sei eine Frechheit, zu erwarten, daß man sich ein riesiges Aquarium anschaffen solle, wer könne das denn bezahlen, und in welcher Wohnung sei denn dafür überhaupt Platz!
Ich kann dazu nur sagen: Niemand zwingt einen zur Fischhaltung, und egal ob es um Ponys oder Goldfische geht, so sollte man sich vorher über die Bedürfnisse der gewünschten Tiere informieren und überlegen, ob man ihnen gute Bedingungen bieten kann oder nicht. (Dazu gehört nicht nur ein ausreichendes großes Aquarium für Goldfische, sondern generell für alle Fischarten auch ein Quarantänebecken!) Leider werden insbesondere Goldfische ohne ausreichendes Wissen gekauft, wider besseres Wissen verkauft und leider auch gegen jede Vernunft verschenkt. Der Beschenkte steht dann dumm da.
Auch ich bin als Kind über einen Werbegutschein zu meinem ersten Goldfisch gelangt, der dann mit zwei Gesellen in einem 15-l-Becken sein Dasein gefristet hat. Information tut auch heute noch Not, und ich gebe sie deshalb auf dieser Website.

Wer große Aquarien nicht verwirklichen kann, sollte auf Goldfische verzichten und ernsthaft die Haltung anderer Fische in Erwägung ziehen. Es gibt mehrere Arten, die auch in kleinen Behältern artgerecht gepflegt werden können. Informieren Sie sich über Aquarienfische und ihre Bedürfnisse; Sie werden sehen, daß es einige gibt, die auch auf engerem Raum gepflegt werden können, und daß es Spaß macht, das Aquarium und seinen Besatz zu planen.
Wer von Freunden mit einem Goldfisch beschenkt wurde, sollte den Leuten die Unsinnigkeit ihres Tuns verdeut­lichen und den Fisch zurück­geben. Man kann nicht erwarten, daß der Beschenkte dreistellige Beträge ausgibt, um ein Geschenk für drei Öre fuffzich artgerecht unter­zubringen! Zu artgerechter Unterbringung ist man aber dem Tier gegenüber verpflichtet, was auch der Gesetzgeber so sieht und in § 2 (1) des -> Tierschutzgesetzes ent­sprechen­des angeordnet hat. Tiere sind Lebewesen, die ihre Bedürfnisse haben. Man verschenkt sie nicht ohne Absprache! Es zeugt von großer Gedankenlosigkeit, wenn man derart unverantwortlich handelt.

?  Woher bekomme ich schöne Goldfische?
  Wo finde ich einen guten Züchter?

!Ich möchte hier keine Namen oder Adressen von Züchtern oder Händlern kundtun. Entsprechende Anfragen an mich sind zwecklos. „Einfachschwänze“, Grasgoldfische und handelsübliche „Schleierschwänze“ findet man vielerorts im Handel, auch haben viele Goldfischfreunde, vor allem Teichbesitzer, immer wieder Tiere günstig abzugeben. Gute Hochzuchtformen sind dagegen sehr schwierig zu finden. Wenn sie an guten Hochzuchtformen interessiert sind, müssen Sie sich selbst etwas kundig machen und recherchieren. Einerseits kann man das als Vorbereitung auf eine ernsthafte Beschäftigung mit den Tieren erwarten; andererseits möchte ich auf dieser privaten Website keine kommerziellen Händler bewerben, und die Angebote privater Hobbyzüchter sind wechselnd. Selten sind beide, sowohl kommerzielle als auch private Angebote guter Hochzuchtformen. Einige Zuchtformen wird man generell in absehbarer Zeit wohl auch nie bei deutschen Händlern finden.

Kaufen Sie nur gesund erscheinende Fische aus einem gesunden Verkaufsbecken! Verkaufsbecken sind zwar grundsätzlich überbesetzt, aber gesund sollten die Fische dennoch sein. Falls möglich, suchen Sie in Frage kommende Händler mehrmals auf und verschaffen Sie sich einen Eindruck von der Qualität der angebotenen Fische. Ein gesunder Goldfisch schwimmt munter umher, hat Appetit, breitet alle Flossen aus und hat eine einwand­freie Gestalt und Haut­oberfläche. Ein kranker Fisch ist apathisch, klemmt die Flossen ein, atmet heftig oder kaum, scheuert sich, hat trübe Augen, Haut oder belegte Flossen oder einen dicken Bauch (letztes Merkmal bei „Schleierschwänzen“ uneindeutig). Auch nur einzelne solcher Merkmale bedeuten: Finger weg! Hat auch nur einer der Fische im Verkaufsbecken äußerlich erkennbare Parasiten, sollte überhaupt kein Fisch aus diesem Becken gekauft werden. Mit der Zeit, und wenn Sie sich immer wieder Goldfische anschauen, bekommen Sie hoffentlich ein Gespür für einen „guten Fisch“.
Achten Sie bei Zuchtformen (hier sind „gute“ Fische leider nur sehr selten im Handel zu finden) besonders darauf, daß es sich um ein einwandfreies Tier handelt:
Schleierschwanzformen sollten besonders im Hinblick auf die Schwimmblase sorgfältig ausgesucht werden; es sind viel zu viele defekte Tiere von schlechten Züchtern im Handel. (Und solange uninformierte Leute so etwas kaufen, wird sich daran auch nichts ändern.) Torkelnde Fische und solche, die mit dem Heck nach oben driften, sollte man sich nicht anschaffen! Bei Schleierschwänzen ist zwar ein möglichst gestauchter Körper Zuchtziel, doch sind leicht gestreckte Fische oft gesünder. Orandas und Löwenköpfe sollten keine schwabbeligen Blasen auf dem Kopf haben, ihre Augen sollten frei sein.
Beim Fischkauf sind ein gutes Auge und gesunder Menschenverstand das wichtigste.
Und seien Sie bereit, für ein gutes Tier auch einen guten Preis zu zahlen! Der Wunsch nach guten und billigen Fischen ist nicht zu realisieren; die Folge sind die vielen „Krüppel“, die man im Handel finden kann. Die massenhafte Nachfrage nach billigen Goldfischen (entstanden aus hohem Fischverbrauch durch unsachgemäße Haltung und unklaren Vorstellungen über die Herkunft der Fische), sorgt dafür, daß von den eigentlich so widerstandsfähigen und „unkaputtbaren“ Goldfischen zunehmend absolut kritische Exemplare in den Handel kommen.

Nehmen Sie unbedingt Abstand von sogenannten Mitleidskäufen! Die schlechte Haltung von Fischen beim Händler ist kein Grund, einen Fisch zu kaufen; im Gegenteil, damit unterstützt man diese Praxis noch. Auch sind Fische, die einen angeschlagenen Eindruck machen und gerettet werden sollen, absolut heikel. Ich kann davon nur dringend abraten. Kaufen sie gute und gesunde Fische oder keine! Alles andere macht Ihnen und Ihrem Aquarium nur Probleme und fördert unannehmbare Praktiken im Handel.

Auch bei sorgfältigster Auswahl gilt: Neue Fische dürfen erst nach mindestens vierwöchiger Quarantäne zu dem alten Bestand gesetzt werden!

?  Müssen neue Fische nach Quarantäne beim Händler
  bei mir auch noch einmal in Quarantäne?

!Ja, falls sie nicht der Erstbesatz für ein neues Aquarium sind, unbedingt!
Erstens bin ich bei den meisten Händlern sehr mißtrauisch hinsichtlich der dort durch­geführten Quarantäne. Da eine mangelnde Quarantäne nicht nur Auswirkungen auf den neuen Fisch hat, sondern eine Gefahr für den gesamten Alt­bestand im Aqua­rium darstellt, sollte man sich auf die Händler­quaran­täne nicht verlassen. Blindes Vertrauen in die oft nicht kontrollier­baren Aussagen und Maß­nahmen eines Händlers kann allen Bewohnern Ihres Aqua­riums Er­kran­kungen oder gar Tod bringen (sowie das gesamte Aqua­rium aus dem Gleich­gewicht bringen).

Zweitens dient die Quarantäne nicht nur dazu, den Neuankömmling sich erholen und an die neuen Wasser­verhält­nisse an­passen zu lassen, ihn als gesund ein­zu­stufen oder ggf. wieder auf­zu­päppeln, sondern hat auch die sehr wichtige Funktion, die Immun­systeme der Fische an die mit­gebrach­ten/vor­han­denen un­bekannten Er­reger der jeweils anderen Fische zu ge­wöh­nen. Mit während/nach der Quaran­täne durch­geführ­ten „Impfungen“ sollte man diese gegen­seitige Immuni­sierung bewirken (näheres dazu unter Haltung III: Krankheits­verhütung).
Selbst die sorgfältigste und fachkundigste Quarantäne anderswo kann nicht diese Maß­nahme bei Ihnen vor Ort er­setzen.

Also: Quarantäne ist ein unbedingtes Muß, falls neue Fische zu bereits vorhandenen gesetzt werden sollen!

?  Brauche ich unbedingt eine Pumpe
  für meinen Goldfisch?

! Seufz.  —
 Das ist die Frage, die erkennen läßt, daß da jemand ein Tier hat, aber nicht die leiseste Ahnung von seiner Lebens­weise, seinen Bedürfnissen und seines Lebens­raumes. Kurz: Keinen blassen Schimmer von Aqua­ristik oder Teich­haltung. Schlimmer noch. Wenn diese Frage gestellt wird, geht es (anders als der/die Fragende es be­absich­tigt) noch um etwas ganz anderes.
Es beginnt damit, daß unklar ist, was für eine „Pumpe“ überhaupt gemeint ist:  Die Pumpe, welche das Wasser durch den Filter transportiert? Oder die Pumpe, die die Luft für einen Durchlüfter/Ausströmer ins Aquarium pumpt? Oder vielleicht eine reine Umwälzpumpe? (Auf die Aufzählung weiterer möglicher Pumpen am Aquarium/Teich verzichte ich.)
Würden die unbedarften Fischbesitzer sich Gedanken darüber machen, worum es überhaupt geht, wäre für sie (und ihre Tiere) ja schon viel gewonnen: eigenes Nachdenken und recherchieren hilft in aller Regel mehr als bloßes Herumfragen nach dem Motto Gib mir …Hier hast Du …. Das liegt nicht nur an der sich hierbei offenbarenden geistigen Bequemlichkeit, sondern auch daran, daß man mit solcher­art erhaltenen Antworten keineswegs sicher sein kann, auch eine hilfreiche und nützliche Antwort erhalten zu haben. Die im Internet in vielen Foren und Ratgeber­seiten zu lesenden Antworten auf genau diese Frage erwecken nur zu oft den Eindruck, daß die Antwortenden ebenfalls kaum Ahnung haben, wovon sie schreiben.
Doppelseufz.

Nun maße ich mir an, auf dieser Website und speziell in diesem Kapitel Fragen Ratschläge und Antworten zu geben. Die bisherigen Ausführungen zu dieser Frage mögen daher arrogant und überheblich erscheinen. Seien Sie ver­sichert, daß ich diesen Text nicht schreibe, um Antworten vorzu­enthalten oder mich auf­zu­spielen. Im Gegenteil: Ich habe die leise Hoffnung, daß die scheinbare Verweigerung einer klaren Antwort auf diese Frage nützlicher und hilfreicher ist als ein einfaches „Ja“ oder „Nein“.
Falls sich Ihnen diese Frage stellt, lesen Sie bitte aufmerksam das Kapitel Haltung durch, dort vor allem und insbesondere die Seite Becken und Einrichtung. Stellt sich Ihnen dann immer noch diese Frage, lesen Sie die Seite noch einmal. Und falls Sie dann immer noch das Bedürfnis haben, diese Frage beantwortet zu bekommen, brauchen sie einerseits ganz bestimmt diese „Pumpe“ und sollten sich andererseits fragen, ob Fische wirklich die geeigneten Tiere für Sie sind.

?  Mein Goldfisch ist krank.
  — Was soll ich tun?

!Diese Frage ist nur sehr schwierig und kaum zufrieden­stellend zu beantworten. Um es vorweg in aller Deutlich­keit zu sagen: Wenn es bereits zu Erkrankungen gekommen ist, ist in vielen Fällen nicht mehr zu helfen. Hilfe selbst ist auf­wendig und setzt un­bedingt eine gute Diagnose voraus.

Am wichtigsten ist es, herauszufinden, warum der Fisch erkrankt ist. Um einiges schwieriger (und nicht unbedingt hilfreicher) ist die genaue Diagnose, woran er erkankt ist. Lesen sie bitte (nochmals) sehr gründlich das Kapitel Haltung. Es ermöglicht vielleicht, Fehler bei der Pflege aufzudecken.
In diesem Kapitel gibt es auch die Seite Krankheitsverhütung, die wesentlich gründlicher ist, als es diese kurze Fragen- und Antwortsammlung erlaubt. Dort gibt es auch Anleitungen zu ersten Maßnahmen, auf die ich an dieser Stelle verweisen möchte.

Diese Maßnahmen sind aber nur ein erster Schritt; in vielen Fällen ist eigentlich nur die Inanspruchnahme eines guten und fischkundigen Tierarztes die einzig sinnvolle Vorgehens­weise. Fischkundige Tierärzte sind allerdings selten; vor dem Rat von auf Pferde, Hunde oder Kleinsäuger spezialisierten Veterinären kann ich nur warnen — sie sind in Diagnostik und Therapie von Fischen in aller Regel weder ausgebildet noch erfahren. Es sollte sich nach Möglichkeit um einen Fachtierarzt für Fische handeln (das ist eine in Deutschland und Öster­reich geschützte Bezeichnung für entsprechend spezialisierte und aus­gebildete Tierärzte). Solche sind meist bei Fisch­gesundheits­diensten von Landes­behörden oder einiger weniger Universitäten angesiedelt und auf die Teich­wirtschaft ausgerichtet; es gibt nur wenige niedergelassene Fisch­tierärzte.
Der Aufwand ist also immens (und erscheint vielen Leuten für Fische, insbesondere Goldfische, als un­verhältnis­mäßig). Es kann daher nicht oft genug wiederholt werden, wie wichtig es ist, sich in die Physiologie von Goldfischen intensiv einzuarbeiten, um Krankheiten zu verhindern! Ein Aquarium ist schwieriger zu verstehen als ein Kaninchen­stall; und entsprechend größer ist die Gefahr von Krankheiten, obwohl gesunde Fische bei richtiger Pflege selten erkranken.

Eigene Bücher über Fische und ihre Krankheiten sind auch hilfreich (vgl. Literatur: Buchempfehlungen).
Das wichtigste ist aber immer die Verhinderung von Krankheiten! (Vorbeugen ist besser als auf die Schuhe zu ko…)

?  Welche Medikamente sollte ich zuhause haben?

  Fische erkranken ja meist am Wochenende, wenn kein Geschäft geöffnet ist …

!Wer diese Frage stellt, hat schon verloren …
Doch der Reihe nach: Das Immunsystem der Fische ist sehr effektiv; wie oben schon beschrieben, erkranken gut gehaltene Fische selten. Ein Fisch, der erkrankt, ist dies in den meisten Fällen also aufgrund schlechter Umstände, und er ist meist nur mit viel Aufwand und Fachwissen zu retten. Es stellt sich also die Frage, warum man nicht bereit ist, ent­sprechen­den Aufwand lieber zur Vorbeugung zu betreiben.
Weiterhin ist die Vorratshaltung von Medikamenten wenig sinnvoll: Viele Medikamente sind nicht lange haltbar; Wärme und Licht schaden ihnen. Unbegrenzt ist auch bei kühler und dunkler Unterbringung kaum eine Arznei haltbar.
Medikamente haben den Zweck, Krankheitserreger (also zumeist Lebewesen) abzutöten; sie sind also generell eine Belastung auch für den Fisch sowie für das gesamte Ökosystem Aquarium. Wenn man einem bereits erkrankten und somit stark geschwächten Fisch ein Medikament zumutet, sollte es auch das richtige sein; eines, welches gezielt wirkt. Der typische Fall, für den man Medikamente zuhause vorhalten möchte (Erkrankung am Wochenende, wenn kein Kauf möglich), ermöglicht auch nicht die Konsultation eines Fischtierarztes oder eines anderen Fachmannes, der eine anständige Diagnose stellen könnte. Ein vorrätiges Medikament aus der Haus- oder Notfall­apotheke ist also selten sinnvoll und schadet bei unbedachtem Einsatz dem Fisch.
Wer sich im Ernstfall Diagnose und Behandlung (bei der man weiß, was man tut!) zutraut, sollte einerseits das Wissen haben, die Erkrankung zu verhindern, und andererseits genug Wissen, diese Frage gar nicht erst zu stellen. Also: verloren.

Um doch noch eine Antwort auf die gestellte Frage zu geben, empfehle ich einen Wassereimer (oder deren mehrere) und die Bereitschaft, ordentlich Wasser zu wechseln. Dieses „Medi­kament“ wirkt so­wohl zur Prophy­laxe als auch zur Therapie oft Wunder!
Ebenfalls sowohl zur Prophylaxe als auch zur Therapie ist ein Quarantäne­becken nicht nur sehr nützlich, sondern eigentlich zwingende Voraussetzung. Wer kein zweites Aquarium zur Quarantäne bei Neuzugängen oder zur Behandlung bei Krankheits­fällen vorrätig hält, braucht auch keine Medikamente zu horten.
Ein in Krankheitsfällen (sonst eher nicht) sehr hilfreiches und sinnvolles Gerät sowohl für das Hauptbecken als auch für das Quarantäne­aquarium ist ein UV-Entkeimer („UV-Filter“, „UV-Wasser­klärer“). Ein solches Gerät in ausreichender Stärke reduziert durch Bestrahlung des durchlaufenden Wassers mit ultraviolettem Licht die Dichte der frei im Wasser schwimmenden Krankheits­erreger und ist somit eine ideale Ergänzung zum häufigen und um­fang­reichen Wasserwechsel.
Weiterhin ist bei vielen gesundheitlichen Störungen der Goldfische Salz (Kochsalz, Natrium­chlorid) hilfreich. Eine ausreichende Menge an un­jodiertem Salz, möglichst ohne Riesel­zusätze, idealerweise (wegen der Spuren­elemente) Meersalz oder spezielles Seesalz, ist also auch ein empfehlens­wertes Mittel für die Fisch­apotheke. Die Indikation für den Einsatz von Salz sowie die erforderliche Konzentration erläutere ich nicht an dieser Stelle, sondern beim evtl. Aufbau eines Krankheits­kapitels ebendort. Bis dahin informieren Sie sich anderweitig darüber.
Auch eine Durchlüfterpumpe mit Ausströmerstein ist ein hilfreiches Gerät für Notfälle. Im ‚normalen‘ aquari­stischen Goldfisch­betrieb rate ich davon ab, aber in Krankheits­fällen (bisweilen auch durch Sauerstoff­mangel ausgelöst), kann eine Verbesserung des Sauerstoff­angebots sehr wichtig sein.
Als weiteres Gerät für die Hausapotheke empfehle ich einen Stabheizer. Eine Erhöhung der Wasser­temperatur mittels Heizung ist in einigen Fällen (keineswegs bei allen!) hilfreich und angebracht. Da Anlaß und Umfang der Temperatur­erhöhung stark von der betreffenden Krankheit und den bisherigen Wasser­temperaturen abhängig sind, und man bei falscher Anwendung von Wärme durchaus Schaden anrichten kann, verkneife ich mir an dieser Stelle genauere Empfehlungen. Auch hier sind gründliche Information und Fachkunde gefragt.

Sie merken schon: Auch um die empfohlenen ‚einfachen‘ Mittel und Geräte sinnvoll und richtig anzuwenden, ist ein Mindestmaß an Fachwissen erforderlich. Nur damit kann man Einzelfälle beurteilen und eine sinnvolle Therapie durchführen. In fast allen Fällen ist auch ein Mikroskop zur sicheren Krankheits­diagnose erforderlich. Dazu gehört dann aber auch die Bereitschaft und Fähigkeit, sich in Mikro­skopie und Parasito­logie einzu­arbeiten …

Das ganze Thema ist also sehr komplex; eine generelle Empfehlung bestimmter Arzneimittel ist guten Gewissens nicht möglich und letztlich unseriös. Ich behaupte, daß man keine (medika­men­töse) Notfall­apotheke braucht! Erkranken die Fische „unvorher­gesehen“, helfen auf Verdacht vorrätig gehaltene Medikamente wohl auch kaum. Stattdessen ist Pro­phy­laxe (Vor­beu­gung) der sinnvollere Weg, und die erwähnte Ausrüstung und die damit verbundenen Maßnahmen sind nicht nur genauso hilfreich wie ein diffuser Arzneimittel­vorrat sondern in aller Regel auch sinnvoller.

Zusammenfassend noch einmal die von mir als sinnvoll erachtete „Notfallausrüstung“:

Vorbeugung erfordert ebenfalls Fachwissen (nämlich gute aquaristische und hinreichende fisch­physio­logische Kenntnisse). Aber der Aufwand sowohl zur Durch­führung einer anständigen krankheits­vermeidenden Fischhaltung als auch zur Aneignung des diesbezüglichen erforder­lichen Wissens sind deutlich geringer als Therapie(versuche) im Krankheitsfall und die Einarbeitung in die richtige Krankheits­behandlung.
Und: Den entsprechenden Aufwand zur Vorbeugung ist man aus tier­schützerischer Sicht den Fischen einfach schuldig. Mit ihrer Haltung „in Gefangen­schaft“ übernimmt der Aquarianer Verant­wortung für die von ihm ge­hal­tenen Tiere. Er sollte ihr auch gerecht werden.

Noch einmal, auch wenn es aufdringlich sein mag und nicht ihrem Humor entspricht:
Vorbeugen ist besser als auf die Schuhe zu ko…

?  Wie töte ich einen Goldfisch
  am schonendsten?

!Manchmal muß es sein. Sei es, um einem unheilbar kranken Fisch sein Leiden zu verkürzen, sei es, um ihn für den Verzehr zuzubereiten. Die folgenden Ratschläge beziehen sich auf notfall­mäßige Tötungen für den erst­genannten Zweck, da § 4 des deutschen -> Tierschutz­gesetzes das Töten nur demjenigen erlaubt, der entsprechende Kenntnisse und Fähig­keiten hat. Die grund­legenden Kenntnisse für solche Notfälle werden im folgenden vermittelt (Fähigkeiten sollte jeder selbst mit­bringen); wer regelmäßig Fische zu töten beabsichtigt, sollte sich gründ­lichere Kenntnisse und Fähigkeiten an­eignen, z. B. durch einen Angel­lehrgang. Insgesamt sollte im Zusammenhang mit der Tötung das Ziel der Streß- und Leidensvermeidung immer im Vordergund stehen!

Zur Tötung von Zierfischen werden unter Aquarianern verschiedene, teilweise absurde und eindeutig tier­quälerische Methoden praktiziert und empfohlen. Viele Fisch­freunde sehen sich auch nicht zur Durchführung dieser letzten Maßnahme in der Lage; ich bin der Meinung, daß auch dies zu einer verantwortungs­vollen Tierhaltung gehört (wenn man es nicht den Tierarzt machen lassen will oder kann).
Man sollte einen Fisch nicht durch das WC herunterspülen; erst recht keinen noch lebenden! Der Spül­vorgang tötet den Fisch nicht. Er bekommt möglicher­weise eine Erkältung, lebt aber erst einmal weiter, bevor er sich irgendwo als verstopfender Fremdkörper im Abwasser­system festhängt oder anderweitig an der nicht fisch­geeigneten Qualität des mit Fäkalien und Giftstoffen belasteten Abwassers langsam verendet. Möglicherweise überlebt der Fisch diese Prozedur auch und gelangt lebend in der Kläranlage an …
Eine für Goldfische aufgrund der Körper­größe ungeeignete Quälerei ist das Töten durch kochendes Wasser. Das mag evtl. (auch das erscheint fraglich) für Neonsalmler u. ä. kleine Fische akzeptabel sein, nicht aber für Goldfische. Genauso verhält es sich mit dem Schockfrosten in Eiswasser (gesättigte Salzlösung bei −15 °C oder kälter), welches bei sehr kleinen Fischen zu einem reflek­torischen Herz­stillstand führt, bei Goldfischen jedoch zu einem miterlebten Gefrieren erst der äußeren und dann der inneren Körperteile.
Langsames Auskühlen im Gefrierfach ist für alle Fische ein sehr unangenehmer Tod und sollte nicht praktiziert werden. Entgegen weitverbreiteter Annahme ist weder der menschliche „Erfrierungstod“ (korrekter: Tod durch Unterkühlung) ein „angenehmer“, noch verhält es sich bei den wechsel­warmen Fischen genauso wie bei Warmblütern.

Für Goldfische kommen unter der Vielzahl an Methoden lediglich zwei sinnvolle Tötungs­methoden in Betracht: der Genickschnitt und das Einschläfern. Bei großen Goldfischen ist alternativ ein Stich ins Herz möglich, wie er Anglern als Tötungs­methode gelehrt wurde; dies kommt aber nur für Leute in Frage, welche die Fisch­anatomie ent­sprechend gut kennen und in diesen Praktiken geübt sind. Genickschnitt/Kopfabtrennen (Decapitation) ist erste Wahl.
Nach § 4 TierSchG müssen Wirbeltiere vor der Tötung betäubt werden; auch läßt sich bei betäub­ten Fischen der Genick­schnitt einfacher durch­führen. Man kann die Betäubung durch einen kräftigen Schlag auf den (Hinter-)Kopf des Fisches erreichen (z. B. mit dem stabilen Griff eines Messers oder Schrauben­ziehers). Der Schlag sollte direkt über den Augen auf dem Kopf auftreffen. Die Betäubung ist auch durch Einsetzen des Fisches in Wasser, dem ein Mittel beigemischt wurde, zu erreichen. Dazu sind MS-222 (Tricain) oder Nelkenöl (Wirkstoff Eugenol) geeignet. Der Fisch wird in Wasser mit einer Tricain-Konzentration von mind. 150 mg/l (sowie Natrium-Bicarbonat in doppelter Menge zur pH-Pufferung) gesetzt. Möchte man ihn darin einschläfern, kann die Konzentration bis zu 500 mg/l betragen; man beläßt den Fisch ca. 30 Minuten bis zum Tod darin (TVT, 2009). [Veraltet ist die früher hier zu lesende Angabe von 1 g/l (Betäubung nach 30 bis 40 sec., Tod nach 10 min.)] Bezug und Aufbewahrung von MS-222 sind für den Hobbybereich unpraktikabel, daher empfehle ich Nelkenöl, welches man in guten Apotheken für wenig Geld kaufen kann. Die Dosierung ge­schieht folgender­maßen: In einem separaten kleinen Gefäß mit ver­schließ­barem Deckel (z. B. leeres Marmeladen­glas) wird etwas warmes Wasser mit Nelkenöl durch kräftiges Schütteln gemischt, damit sich eine Emulsion (Öl-Wasser-Gemisch) bildet. Dabei rechnet man 5–6 Tropfen Nelkenöl pro Liter Wasser, bezogen auf die fertige Mischung im Betäu­bungs­bad, nicht im Misch­gefäß. Unter- oder Über­dosierung sind zu ver­meiden: bei höherer Konzen­tration wirkt das Nelken­öl schleimhaut­reizend, was der Absicht einer schonenden und streßarmen Betäu­bung wider­spricht. Diese Emulsion wird mit dem Wasser im Betäubungs­bad gemischt, und der Fisch in das Bad ein­gesetzt. Sobald er umgekippt ist, kann man ihn durch Genick­schnitt töten. Zum Ein­schläfern dosiert man nach er­folg­ter Betäubung noch einmal 20 Tropfen Nelkenöl nach und beläßt den Fisch noch eine halbe bis ganze Stunde in der Emulsion. Während die Verwendung von Nelken­öl als wirksames und tierschutz­konformes Betäu­bungs­mittel für Fische in den letzten Jahren wissen­schaftlich an­erkannt wurde (beispielhafte Auswahl: Oetin­ger, 2003; Grush et al., 2004; Velisek et al., 2005), ist es als Mittel zum Einschläfern umstritten und in Europa bisher nicht zugelassen (Moritz & Knoll-Sauer, 2006). Dagegen haben Lechleiter & Köhler (2006) ihre Einstufung des Nelken­öls zum Ein­schläfern von Diskusbuntbarschen in­zwi­schen von „un­geeig­net“ in „ge­eig­net“ abgeändert; auch die Tierärztliche Vereinigung für den Tierschutz (2009) hat es generell für alle Fische in ihre Empfehlungen aufgenommen. Aufgrund eigener Erfahrung (auch im Vergleich zu MS-222) halte ich es für zum Einschläfern von Gold­fischen mit der oben be­schrie­benen Methode für gut geeignet. Um unnötiges Leid der Fische durch mißlungene Ein­schläferungs­versuche durch in solchen Dingen unerfahrene Aqua­rianer zu vermeiden, ist dennoch der Genick­­schnitt nach erfolgter Betäubung anzuraten.
Für den Genickschnitt legt man den betäubten Fisch auf eine harte Unterlage und schneidet mit einem sehr scharfen Messer zügig hinter dem Kopf die Wirbel­säule durch (kräftig ansetzen!). Da diese tief liegt, sollte man bis zur Mitte schneiden. Es ist u. U. ratsam, den Kopf in einem Schnitt ganz abzutrennen. (Sehen Sie noch einmal auf Abb. 1 der Biologie-Seite Morphologie nach, wo der Kopf endet: hinter den Kiemendeckeln.) Sowohl die Durch­trennung der Wirbel­säule hinter dem Kopf als auch der Herzstich sorgen für einen schlagartigen Blutdruck­abfall im Fisch mit sofortiger Unterversorgung des Gehirns mit Sauerstoff; der Fisch ist praktisch sofort tot. Daher ist dies die schonendste Methode. Möglicherweise bewegt sich der Fisch anschließend dennoch heftig; dies sind auf Nerven­reize zurückzuführende Muskel­zuckungen — nicht erschrecken. Der Anglern heutzutage als Alternative für den bisweilen unsicher zu setzenden Herz­stich gelehrte Kiemen­rund­schnitt (auch Kiemen­bogen­schnitt genannt) ist eine Schlacht­methode für zum Verzehr bestimmte Fische; er sorgt aufgrund der Durch­trennung der Kiemen­arterie für ein Aus­bluten des Fisches, welches länger dauert und daher für den Zweck des notfall­mäßigen schonen­den Tötens weniger empfohlen werden kann. Dennoch mag er bei sehr großen Fischen prakti­kabler sein als der Genick­schnitt.

Beachten Sie:
Es geht bei der Tötung darum, die Tiere nicht unnötig leiden zu lassen — nicht darum, die Gefühle für die Tierhaltung eher ungeeigneter „Tier­liebhaber“ zu schonen. Wer den absehbaren Tod bei massiver und voraus­sichtlich unheil­barer Erkankung seines Fisches nun mehrere Stunden oder (am Wochen­ende) gar ein oder zwei Tage hinaus­zögert, um Nelkenöl zum Ein­schläfern zu besorgen, verfehlt diesen eigentlichen Zweck ganz erheblich. Also: Wenn es sein muß, sind ggf. der Schlag auf den Kopf und der Genick­schnitt durch­zu­führen. Lassen Sie einen Fisch nicht leiden, nur weil Sie meinen, das „nicht zu können“! In freier Natur müssen kranke Fische selten lange leiden, da sie schnell von Raubfischen, fisch­fressenden Vögeln, Ottern u. a. gefressen werden. Als Fisch­besitzer sollte man der Verant­wortung seinem Schütz­ling gegen­über auch in solch schwierigen Fällen gerecht werden.

?  Wohin mit toten Goldfischen?
 

!Sie sollten gestorbene oder getötete Fische nicht in der Toilette entsorgen. Sie können im Abwassersystem des Hauses zu Verstopfungen führen; außerdem ziehen Fischkadaver (wie auch Nahrungsreste) in der Kanalisation Ratten an. Weiterhin werden Fischkadaver auch in den Kläranlagen nicht gerne gesehen.

Falls sich in der direkten Nähe kein fischbewohntes Gewässer befindet, ist ein ausreichend tiefes (50 cm) Vergraben im Garten eine gute Lösung. Sofern mit der gewonnenen Erde keine Nahrungspflanzen gedüngt werden, kann man tote Fische auch im (nicht auf dem!) Komposthaufen entsorgen. Jetzt werden Kritiker das Ratten-Argument bringen; aber ich persönlich halte Ratten am Komposthaufen für weniger bedenklich als in der Kanalisation; auch wird ein einziger Fisch da nicht so ins Gewicht fallen.
Eine saubere Lösung ist es auch, tote Fische in etwas Papier oder Folie eingewickelt in die Restmülltonne zu geben (machen Sie mit Abfällen von Speisefischen ja auch).

?  Welche Fischarten kann ich zusammen mit Goldfischen
  im Aquarium vergesellschaften?

!Grundsätzlich rate ich von gemeinsamer Haltung von Goldfischen und anderen Fischarten eher ab. Abgesehen davon, daß dies erst ab einer Aquariengröße von deutlich über 300 l sinnvoll und artgerecht möglich ist, ergeben sich mir bei gemeinsamer Haltung mit anderen Kalt- oder Warmwasserfischen die einen oder anderen Bedenken. Eine ausführliche Behandlung dieser Frage einschließlich diverser Vorschläge zu geeigneten Beifischen finden Sie unter Haltung II: Vergesellschaftung.

?  Warum vermehren sich meine Goldfische nicht?
  Warum bekommen meine Goldfische keinen Nachwuchs?

!Dies ist in vielen Aquarien die Regel und hat meist mehrere Ursachen:

  1. Es sind nur Tiere eines Geschlechts im Becken. Die Geschlechtsunterscheidung ist allerdings wie beschrieben (Fragen: Geschlechtsunterschiede) sehr schwierig.
  2. Die Fische sind nicht im richtigen Alter. Goldfische werden in einem Alter von neun Monaten bis zwei Jahren geschlechtsreif (je nach Umweltbedingungen) und sind im Alter von drei bis fünf Jahren für die Zucht am geeignetsten. Nach sieben Jahren fangen sie an, zu alt für die Zucht zu werden, und Goldfische mit mehr als zehn Jahren haben zwar bei guter Haltung noch ein langes Leben vor sich, pflanzen sich aber nur noch selten fort. (Diese Angaben habe ich aus der Literatur entnommen und kann die Richtigkeit nicht garantieren.)
  3. Es hat keine Winterruhe stattgefunden. Um im Frühjahr richtig in Laichbereitschaft zu kommen, ist eine kühle Überwinterung vorteilhaft. In einigen Zimmeraquarien kann die Temperatur gleich­bleibend zu hoch sein für das Einsetzen der Fortpflanzungs­bereitschaft.
  4. Das Becken ist zu klein. In zu kleinen Becken kann der Fortpflanzungstrieb auch ausbleiben, insbesondere bei den schwimmfreudigeren Varietäten (Normaler Goldfisch, Kometenschweif).
    Da Goldfische an feinfiedrigen Pflanzen ablaichen, sollten auch diese im Becken vorhanden sein.
  5. Ungünstige Haltungsbedingungen in der Jugendzeit haben zu einer Degeneration der Geschlechtsorgane (Hoden, Eierstöcke) geführt. Auch ungünstige Ernährung mit daraus resultierender Organverfettung kann die Fische unfruchtbar machen. Bei der „parasitären Kastration“ zerstören Endoparasiten die Geschlechtsorgane (meist durch Verhindern einer ausreichenden Durchblutung).
  6. Die Fische paaren sich im Aquarium (meist nachts oder frühmorgens). Der Halter sieht weder Laich noch Jungfische, da die Goldfische beides als willkommene Zusatznahrung nutzen.

Hinweis: Bei den aufgeführten Gründen 3) und 4) handelt es sich um Umstände, die nicht zwingend eine Fortpflanzung ausschließen. So habe ich z. B. auch bei warmer Überwinterung im Aquarium eigene Jungfische. Andere Halter berichten von Nachwuchs auch in kleinen Aquarien.

Grundsätzlich ist die Zucht von Goldfischen im Aquarium mit einigen Kniffen verbunden. Im Teich kommt es dagegen sehr oft zur Fortpflanzung (mit oft unerwünschter Vermehrung).

?  Kann ich mit Kochsalz
  die Carbonathärte erhöhen?

!Eher nicht. Die Frage mag auch erstaunen. Normalerweise verkaufen Teich- und Aqua­ristik­händler nur zu gerne entsprechende Mittelchen und Pülverchen. Mir ist dagegen ein konkreter Fall bekannt geworden, in dem ein Aquaristik­händler empfohlen hat, zwecks Erhöhung der KH Kochsalz in den Teich zu kippen …

Kochsalz ist chemisch Natriumchlorid; weiterhin enthält Speisesalz noch diverse Rieselzusätze und — falls es un­raffi­niertes Meer­salz ist — noch verschiedene „Ver­un­reini­gungen“ und Spuren­elemente, die es in physio­lo­gi­scher Hinsicht wertvoll machen. Jodiertes Salz enthält außerdem Jod in erhöh­ter Kon­zen­tration.
Wie unter Haltung: Temperatur und Wasserwerte nachzulesen ist, gelten Carbonat- und Hydrogen­carbonat-Ionen (Bicarbonat-Ionen) als die Bildner der Carbonathärte. Die Anionen des Kochsalz' sind aber Chlorid-Ionen. Weiterhin müssen als Kationen ausreichend Calcium- und Magnesium-Ionen vorhanden sein, damit die Carbonate als Bildner der KH fungieren können. Reines Kochsalz (NaCl) ist also denkbar ungeeignet zur Erhöhung der KH (in bestimmten Formen von Ionen­austauschern, den Neutral­austauschern, wird NaCl sogar verwendet, um die KH durch Aus­tausch der Carbonat­bildner zur verringern).
Es ist theoretisch möglich, durch bestimmte Speisesalze die KH zu erhöhen: So enthalten einige Speise­salze Calcium­carbonat und Magnesium­carbonat als Trenn­mittel zum Erhalt der Riesel­fähigkeit. Die Ionen dieser Carbonat­ver­bindungen sind die Bildner der Carbonat­härte. Allerdings sind die Zusätze ent­sprechend gering; um einen wirksamen Effekt auf die KH zu erhalten, müßte man das Wasser schon deutlich versalzen. Also: wenn die Carbonat­härte erhöht werden soll, versuchen Sie dies nicht mit Kochsalz NaCl. Stattdessen gibt es im Handel spezielle Carbonatsalze, die diese Aufgabe erfüllen können.

(Ich meinerseits frage mich, warum man solch einen Aufwand betreiben will und nicht lieber Fische hält, die solch weiches Wasser vertragen oder gar benötigen. Andere Leute verwenden großen Aufwand darauf, ihr Wasser für bestimmte Zierfische zu enthärten. Ein typisches Beispiel dafür, daß sehr oft mit aller Gewalt eine bestimmte Wunsch­vorstellung umgesetzt werden soll, anstatt daß man aus den gegebenen Möglichkeiten das Beste macht.)

?  Wohin mit den Goldfischen im Urlaub?
 

!Sie bleiben in ihrem Becken.
Nur ganz kleine Becken kann man woanders aufstellen, doch in solchen Becken sollten Goldfische nicht gehalten werden. Auch ist ein Transport über weite Strecken viel zu stressig, und ungewohnte Wasser­verhältnisse tragen auch nicht zum Wohlbefinden der Fische bei.
Erwachsene Goldfische (> 1 Jahr) bleiben am besten in ihrem Becken an ihrem Standort. Sie dort zu belassen ist auf mehrere Weisen möglich: Ein Kurzurlaub bis zu einer Woche kann ganz ohne weitere Maßnahmen erfolgen; die Fische finden noch eine Zeitlang etwas zu fressen im Becken, gehen an Algen und Wasserpflanzen und überstehen auch ein paar Tage Fasten. Eine längere Hungerzeit als zwei Wochen sollte man den Fischen aber nicht zumuten. Bei Abwesenheit bis zu vier Wochen sollte man vorher einen größeren Wasser­wechsel durchführen; die Fütterung in dieser Zeit kann ein Automat (es gibt inzwischen gute und ausgereifte Modelle im Handel) oder ein netter Nachbar übernehmen (der ja auch Blumen gießen muß …). Der nette Nachbar sollte allerdings genau eingewiesen werden, damit er die Fische nicht falsch füttert! (Hilfreich sind abgepackte Futter­portionen.) Er kann dann auch regelmäßig nach dem Rechten sehen, was sehr zu empfehlen ist (und weswegen er doch besser als ein Futterautomat ist): Alle Fische noch gesund? Laufen Filter, Beleuchtung usw. noch richtig? Keine Wasser­schäden? Natürlich sollte man ihm eine kurze Anleitung hinterlassen, was im Falle eines Falles zu tun ist, und eine Kontakt­möglichkeit sollte auch bestehen.
Bei vernünftiger Vorbereitung ist der Urlaub trotz Goldfisch-Aquarium kein Problem. Und wer einen Aquarianer als sehr netten Nachbarn oder Freund hat, kann auch länger als vier Wochen wegbleiben, wenn der „Aushilfs-Pfleger“ nicht nur füttert und nach dem Rechten sieht, sondern auch 'mal einen Teilwasserwechsel durchführt.

Mir sind übrigens mehrere Erfahrungsberichte untergekommen, daß nach zweiwöchiger Abwesenheit das Aquarium ziemlich aus dem Ruder gelaufen war: Insbesondere Nitrat, teilweise auch Nitrit, war stark angestiegen; die Fische machten einen erkennbar ange­schlagenen Eindruck; die Aquarien waren über­mäßig veralgt. Dies war sowohl bei Fütterung durch eine „Urlaubs­vertretung“ als auch bei komplett ausbleibender Fütterung während der Abwesenheit der Fall.
So etwas deutet m. E. darauf hin, daß die betreffenden Aquarien auch sonst nicht wirklich gut laufen; daß hier in irgendeiner Weise (sei es im Hinblick auf die Besatzdichte, sei es bei der Filterdimensionierung oder der Aquarienhygiene) am Limit aquariert wird, was nur durch ständige und häufige Pflegemaßnahmen im laufenden Betrieb kompensiert wird. Bei einem Ausbleiben dieser Maßnahmen gerät dann das Ökosystem Aquarium ins Schlingern.
Ich empfehle noch einmal meine Ratschläge im Kapitel Haltung; vor allem die Seiten Becken und Einrichtung und Aquarienökologie und Beckenhygiene.

?  Ich habe immer noch eine Frage.
  Wo kann ich sie stellen?

!Falls nach dem aufmerksamen Durchlesen dieser Website noch Fragen offen geblieben sind, die die Fische, das Aquarium und seine Einrichtung sowie konkrete Hilfestellungen in Problemfällen betreffen, empfehle ich, die Fragen in einem der verlinkten Foren (s. Weblinks) zu stellen. Dort können sich mehrere Fischfreunde mit der Frage befassen, wodurch die Frage schneller beantwortet wird; die Wahrscheinlichkeit, daß sich ein fachkundiger Mensch mit der Frage befaßt, ist höher. Außerdem kann man so auch mehrere Antworten und eine kritische Beurteilung anderer Antworten bekommen. Eine öffentliche Diskussion über eine Frage ist meist hilfreicher als eine Einzelantwort.
Ich weise aber darauf hin, daß Fragen, die lediglich darauf beruhen, daß man sich nicht ausreichend mit dieser Website und anderen Informationsangeboten (Bücher und Zeitschriften) beschäftigt hat, generell geeignet sind, keine ernsthaften oder fachkundigen Antworten hervorzurufen. Einfache „Anfängerfragen“ ergeben nur zu oft auch einfache „Anfängerantworten“, deren Nutzwert generell zweifelhaft ist.

Folgende Angaben sollten bei einer Fragestellung unbedingt gemacht werden, falls eine Hilfestellung bei Problemen mit den Fischen oder dem Aquarium/Teich gewünscht wird:

  1. Wie groß ist das Becken / der Teich, wieviel Liter Wasser enthält es/er?
  2. Wie lange besteht das Aquarium / der Teich schon, wie lange befinden sich die Fische in ihm?
  3. Wie und womit ist das Becken / der Teich eingerichtet (Pflanzen, Dekoration wie z. B. Wurzelholz, Steine, Taucher, Burgen usw.; Art und Höhe des Bodenmaterials, technische Geräte)?
  4. Wieviele Fische welcher Art und Größe befinden sich im Becken/Teich? Sind kürzlich neue Fische eingesetzt worden (falls ja: wie lange wurde die Quarantänezeit eingehalten?)
  5. Geben Sie folgende Wasserwerte an: pH (Säuregrad), Temperatur, Gesamthärte (GH), Carbonathärte (KH), Gehalt an Nitrat und Nitrit. Messen Sie zum Vergleich auch die Werte des Leitungswassers, mit dem befüllt wird; falls kein Leitungswasser verwendet wird, beschreiben Sie zusätzlich genau die Bezugsquelle. Falls Sie über weitere Werte verfügen, geben Sie sie auch an (Phosphatgehalt, Kupfergehalt, Leitwert, …).
  6. Werden Wasseraufbereiter, Dünger, chemische Regulationspräparate, Algenbekämpfungsmittel, Medikamente o. ä. verwendet?
  7. Alle Auffälligkeiten und Besonderheiten genau beschreiben; jeder Hinweis kann wichtig sein.

Wer diese Angaben macht, vermeidet unnötige, umständliche und zeitraubende Rückfragen. Es ist festzustellen, daß oft verzweifelte Hilferufe in den Foren auftauchen, die zu immer gleichen Rückfragen führen. Desweiteren ist ein kurzer und vor allem sinnvoller Betreff hilfreich.
Fragen zu Krankheiten sind eine heikle Sache; sie sind in Foren und Boards selten gut aufgehoben.

Ich bitte darum, in meinem Gästebuch keine Fragen zu Fischen und/oder ihrer Haltung zu stellen.
Per E-Mail an mich gerichtete Fragen zu Goldfischen und ihrer Pflege bleiben augenblicklich mit großer Wahr­scheinlich­keit unbeantwortet. Gleichwohl registriere ich alle Fragen und werde mich bei Gelegenheit darum bemühen, sie auf dieser Website zu behandeln.


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http://goldfische.carassius-auratus.info/faq-haltung.htm
http://goldfische.kaltwasseraquaristik.de/faq-haltung.htm

Letzte Überarbeitung dieses Dokuments: 25. Mai 2009
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